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UNTERSTADT – BURGERGASSE

Die Unterstadt bestand anfangs aus Sag-, Schmied-, Elisabenth- und Burgergasse, später kamen Neugasse, Schiffbäumel und Neustift hinzu, danach das Areal zwischen Saggasse und Hundsrücken. Südlich der querverlaufenden Hauptstraße bauten die 1300 erwähnten Franziskaner die namengebende Elisabethkirche – in der 1524 auch der erste evangelische Gottesdienst gefeiert wurde. Nördlich davon stand das 1300 ebenfalls erwähnte Margarethenkloster der Klarissen, dessen Kirche noch 1987 abgetragen wurde. Als sich 1457 nach mehreren türkischen Belagerungen der vierte Befestigungsring um die Unterstadt schloss, fand sich das bereits 1282 erwähnte Heilig-Kreuz-Dominikanerkloster außerhalb. Zahlreiche Wehrtürme wurden noch bis ins 16. Jh. errichtet, die Tor-Basteinen noch bis 1630. Noch 1687 war das Burgertor neu gebaut worden, 1830-1857-1865 wurde es mitsamt Zwinger für das Vieh stufenweise abgetragen. Nicht von ungefähr befanden sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Schlachthof und später auch die wichtigste Fleischwarenfabrik. 1604 war am Elisabethtor eine Bastei entstanden, 1853/1865 wurde es abgetragen. Seit dem 14. Jh. florierte in der Unterstadt das Handwerk. An der Großen Bach, dem Mühlkanal, waren es vor allem Färber, Lederer, Riemner und Kürschner. 1365 ist der Kauf einer Lohmühle durch die Rotgerberzunft überliefert. Ein erster Viehmarkt, zwischen Saggasse und späterem Wein- und Rosenanger überliefert, wurde bald in die Nähe des Burgertors – und 1751 davor verlegt. 1711 wurden durch einen Blitzschlag in den Pulverturm der Riemner 140 Gebäude eingeäschert. 1687-1710 stand Dragonerwache an der Kreuzung von Burger- und Elisabeth-Gasse, vor der Auffahrt in die Oberstadt, zu den Zunfthäusern auf dem Kleinen Ring. Danach blieb die Bezeichnung Dragonerwache an der Häuserinsel haften und ging, nachdem diese 1980 abgerissen worden war, auf das Areal über, das zugleich dem ältesten Markt der Siedlung entspricht, der sich schon im 12. Jh. an dieser Stelle befunden haben soll, an der sich die erwähnten Fernhandelswege kreuzen. Im 15. Jh. hatte es in der Stadt einzelne jüdische Kaufleute gegeben, doch erst ab 1860 entstand auf der Elisabethgasse eine jüdische Gemeinde, danach 1878 auf der Kürschnergasse auch eine Synagoge – die bald zu klein wurde. Die Große Synagoge auf der Salzgasse wurde 1899 eingeweiht. Unweit davon, unterhalb der Haller-Bastei, war 1864 die Gedeckte Militärreitschule entstanden. 1868 wurde die Elisabethkirche abgetragen und 1908 dort die evangelische Mädchenschule eröffnet. Aus der Vielfalt der Handwerke hatten sich im 19. vor allem Fleisch- und Lederverarbeitung etabliert, dazu 1848 auf der Elisabethgasse 25 auch eine Kerzen- und Seifenfabrik. 1921 entstand die Schuhfabrik Herma. Heute bietet die Unterstadt neben Handwerksläden und Dienst-leistung auch Unterkünfte und touristische Gastronomie. Vor der Stadtmauer, auf dem Areal von Burgertor, Torbastei und Zwinger entfaltete sich seit 1875 die Landmaschinenfabrik des Andreas Rieger, nachmals Rieger Maschinenfabriken, nach 1948 als Independenţa-Werke weitergeführt.

  Stadtränder Architekten-Viertel Doamna Stanca Schellenberg Schellenberg Junger Wald, Friedhof Goldtal, Tilisca Joseph Vorstadt Arsenal Hipodrom I, III, III, IV BMX artlabs CT3 Heltauer Vorstadt, Junger Wald Viertel Strand I II Neppendorf Ziegelei Viertel, Binder-See, Tineretului, Veteranilor Sagtor Vorstadt, Conradwiese Rieger, Independenta Burger-Vorstadt, Theresianum Industriegebiet West Industriegebiet Ost Vasile Aaron, Broscarie Hammersdorf Elisabeth Vorstadt, Lazarett Simerom Hallerwiese, Drei Eichen Oberstadt – Kleiner Ring & Großer Ring Oberstadt – Quartiere, Wehranlagen Unterstadt – Saggasse Unterstadt – Burgergasse Huet-Platz
© Stefan Jammer

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